Leberkrebs: Eine internationale randomisierte Vergleichsstudie

Die TRENDY Studie richtet sich an Patienten, die an einem hepatozellulären Karzinom (Leberkrebs) erkrankt sind und aufgrund der festgestellten Tumorgröße nicht unmittelbar operativ oder mittels der Radiofrequenzablation behandelt werden können. Insofern besteht das primäre Behandlungsziel darin, das Wachstum des Tumors zu unterbinden und / oder diesen zu verkleinern. Die Chemoembolisation, bei der medikamenten-freisetzende Kügelchen, die mit einem chemotherapeutischen Mittel ummantelt sind, in eine tumornahe Arterie injiziert werden, stellt hier gegenwärtig die Standardbehandlung dar.

Das Ziel der TRENDY-Studie besteht darin, die Chemoembolisation mit der stereotaktischen Strahlentherapie, auch Radiochirurgie genannt, auf ihre Wirksamkeit hin zu vergleichen. Die Radiochirurgiestellt eine Standardbehandlung für viele gut- und bösartige Kopftumoren und für unterschiedliche inoperable solide Tumoren im ganzen Körper dar. Die Behandlung von hepatozellulären Karzinomen mittels Radiochirurgie wird in Deutschland hingegen bislang noch nicht als Standardtherapie angesehen, so dass mit dem Vergleich der beiden Therapieformen, die sicherere und bessere Behandlungsmethode ermittelt werden soll.

„TRENDY“-Studie: Kerninformationen auf einen Blick

Transarterielle Chemoembolisation mit medikamentenfreisetzenden Kügelchen (Standard Arm) im Vergleich zu einer stereotaktischen Körperstamm Strahlentherapie (experimenteller Arm) bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom: Eine multizentrische randomisierte Phase-II-Studie

  • Patienten mit einem hepatozellulärem Karzinom (HCC) imBarcelona-Klinik Leberkrebsstadium A-B
  • Ein bis drei Tumore bis zu einem kumulativen Durchmesser von ≤ 6 cm
  • Leberzirrhose mitChild-Pugh-Score≤ A
  • Alter ≥ 18 Jahre
  • Albumin> 28g/l, Bilirubin <50 μmol/l, INR <2,3, AST/ALT <5-fach ULN
  • Thrombozyten ≥ 50x10E9/l, Leukozyten> 1,5x10E9/l, Hb> 6 mmol/l
  • Resektion oder RFA möglich
  • Aszites
  • Anzeichen einer akuten Hepatitis
  • Enzephalopathie
  • Vaskuläre Tumorinvasion
  • Vorherige Bestrahlung der Leber
  • Bekannte aktuelle Schwangerschaft

Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob die stereotaktische Strahlentherapie eine bessere und sicherere Behandlungsmethode darstellt, als die derzeitige Standardtherapie mittels Chemoembolisation. Die Basis diese Hypothese sind zwei wissenschaftliche Veröffentlichungen, die bislang gezeigt haben, dass mittels Chemoembolisation Behandlung eine durchschnittliche 16-monatige Krankheitskontrolle möglich ist. Dabei heißt „Krankheitskontrolle“, dass kein weiteres lokales Wachstum und keine Entwicklung neuer hepatozellulärer Tumoren auftreten. Mittels Radiochirurgiehingegen konnte diese Krankheitskontrollperiode deutlich verlängert werden. Jedoch wurden in diesen Studien unterschiedliche Patientenkollektive behandelt, so dass es derzeit keine direkt vergleichenden Studien gibt, die diese Hypothese belegen könnten.

Prof. Dr. med. Jürgen Dunst
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Klinik für Strahlentherapie
Arnold-Heller-Str.3
24105 Kiel
Tel.: 0431 500 26501

Prof. Dr. med. Jost-Philipp Schäfer
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Klinik für Radiologie und Neuroradiologie
Arnold-Heller-Str. 3
24105 Kiel
Tel: 0431 50016500

Dr. med. David Krug
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie und
Saphir Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland
Friedrich-Trendelenburg-Allee 2
18273 Güstrow
Tel.: 03843 3459 90

StudienkoordinationDeutschland
Dr. Oliver Blanck
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Strahlentherapie und
Saphir Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland und Frankfurt am Main
Email: studien@saphir-rc.com

Internationale Studienleiterin
Dr. med. Alejandra Méndez Romero
Erasmus MC Cancer Institute
Department of Radiation Oncology
‘s-Gravendijkwal 230, Room CAk-03
3015 CE Rotterdam
The Netherlands