Der fachliche Austausch wurde von der Uniklinik Frankfurt und Saphir organisiert: Die interdisziplinäre Behandlung von Tumoren der Schädelbasis und der Wirbelsäule sichert einen guten Behandlungserfolg auch in komplexen klinischen Situationen. Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) hat zusammen mit der Deutschem Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) eine Veranstaltung unterstützt, in deren Fokus die optimale, interdisziplinäre Versorgung von Patienten mit komplexen, gutartigen Tumoren an der Schädelbasis und Wirbelsäule stand. Gerade in der Tumorbehandlung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit integraler Bestandteil der modernen Versorgung.
Gutartige Tumoren wachsen langsam und nicht infiltrierend, d.h. sie dringen nicht in gesundes Gewebe ein. Dennoch ist die Bezeichnung „gutartig“ euphemistisch, da auch gutartige Tumoren Druck auf das gesunde umliegende Gewebe ausüben und damit zu Schmerzen, aber auch Funktionsausfällen führen können. Das gilt im besonderen Maße für Tumoren der Schädelbasis und Wirbelsäule.
Die Therapie von kranialen und spinalen gutartigen Tumoren hat sich über die letzten Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Immer frühere Diagnose, innovative Operations- und Bestrahlungstechniken und konservatives Management ermöglichen zunehmend eine auf den individuellen Patienten zugeschnittene Behandlung. Noch ist aber nicht immer klar, welche Patientinnen und Patienten von welcher Therapie und Sequenz von Behandlungsformen am meisten profitieren, und eine enge interdisziplinäre Abstimmung ist essentiell. Unter der wissenschaftlichen Schirmherrschaft der DEGRO in Kooperation mit der DGNC wurde der „State of the Art“ der Behandlung gutartiger Tumoren“ von namhaften Expertinnen und Experten beleuchtet und gemeinsam diskutiert. Hervorzuheben war der Aufbau der Veranstaltung: Zu jeder Indikation wurden die verschiedenen Therapieoptionen in Pro-/Contra-Vorträgen beleuchtet.
„Diese fächerübergreifende Diskussion und Auseinandersetzung mit den Kolleginnen und Kollegen ist wichtig, um die optimale Therapiesequenz für jede Indikation zu finden bzw. die Therapiestandards zum Wohle der Patienten weiterzuentwickeln“, erklärte DEGRO-Pressesprecherin, Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie Combs, Direktorin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München. In zertifizierten neuroonkologischen Zentren kann durch die Beteiligung der beteiligten Fachdisziplinen sichergesellt werden, dass für jeden Patienten die bestmögliche Behandlung angeboten werden kann. Hierdurch ist eine Evaluation sowohl durch den Neurochirurgen als auch den Radioonkologen sichergestellt. Viele hochkomplexe Situationen erfordern eine besondere Expertise, die an spezialisierten Zentren angeboten werden kann. „Häufig sind kombinierte Ansätze, aus Funktion erhaltender Resektion und anschließender radioonkologischer Behandlung, für Patienten vorteilhaft“, sagt Prof. Volker Tronnier, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC).
„Die Neurochirurgie ist für uns Radioonkologen ein wichtiger Sparring-Partner in der Behandlung dieser komplexen Tumoren. Die gemeinsame Diskussion und Optimierung der Behandlungskonzepte ist in der heuteigen Zeit nicht mehr wegzudenken“, betont DEGRO-Pressesprecherin, Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie Combs.
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