Ein robotergestütztes Hochpräzisions-Strahlentherapie-System wurde im Karl-Lennert-Krebscentrum in Kiel in Betrieb genommen. Das „CyberKnife-System“ ergänzt die hochmoderne Ausstattung der Klinik für Strahlentherapie am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins (UKSH) und wird in enger Kooperation mit dem SAPHIR Radiochirurgie Zentrum Norddeutschland betrieben.

„Das innovative System zur Hochpräzisionsbestrahlung ergänzt hervorragend die Therapieoptionen für unsere Patientinnen und Patienten, beispielsweise bei der Behandlung von kritisch gelegenen Tumoren. Hier zeigt sich einmal mehr, wie technische Innovationen gemeinsam mit höchster Expertise am UKSH den medizinischen Fortschritt vorantreiben“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.

„Das CyberKnife ist für Schleswig-Holstein und das UKSH eine echte Bereicherung“, bestätigen Prof. Dr. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, und Prof. Dr. Michael Synowitz, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Campus Kiel. „Eine umfassende Krebstherapie aus einer Hand mit innovativer Technik trotz limitierter öffentlicher Förderung für Spezialgeräte hier im Norden ist ein zukunftsträchtiges Konzept, von dem alle Beteiligten und ganz besonders die Patientinnen und Patienten profitieren“, so Prof. Dunst.

Das CyberKnife-System ist ein roboter- und computergestütztes Behandlungssystem (auch stereotaktische Strahlentherapie bzw. Radiochirurgie genannt), welches eine ambulante, nebenwirkungsarme und nicht-invasive Hochdosis-Strahlentherapie mit Präzision im Submilimeter-Bereich in nur wenigen Sitzungen (1-5) ermöglicht. Das Alleinstellungsmerkmal des Systems ist der Ausgleich von Patienten- und Tumorbewegung (z.B. durch Atmung, Blasen- oder Darmfüllung) während der laufenden Behandlung. Hierdurch kann die Präzision der Behandlung deutlich verbessert und das umliegende gesunde Gewebe optimal geschont werden.

Das nun am Campus Kiel installierte CyberKnife wurde ursprünglich in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) betrieben, wo bereits weit mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten, viele davon aus Schleswig-Holstein, erfolgreich behandelt wurden. Mit dem Umzug ins Karl-Lennert-Krebscentrum wurde das CyberKnife mit der neuesten Soft- und Hardware ausgestattet, um zusammen mit der klinischen und technischen Expertise am UKSH und den Universitäten in Kiel und Lübeck Patientinnen und Patienten eine optimale Therapie zu ermöglichen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir neben unserem Zentrum in Frankfurt am Main nun ein weiteres CyberKnife integrativ an einer universitären Spitzenklinik betreiben dürfen“, sagt Ulrich-Rüdiger Strege, Geschäftsführer der SAPHIR Radiochirurgie Zentren. „Die Zusammenarbeit mit dem UKSH läuft bereits seit Jahren sehr erfolgreich, aber der Standort in Kiel ist schon etwas ganz Besonderes“, so Strege weiter.

Mit dem CyberKnife werden insbesondere kleine und klar abgrenzbare Tumore, wie zum Beispiel Metastasen in Hirn, Lunge, Leber und Knochen, gut und bösartige Tumore im Frühstadium in Gehirn, Lunge, Leber oder Prostata und funktionelle Störungen wie beispielsweise Trigeminusneuralgie behandelt. Wissenschaftlich begleitet wird das CyberKnife-Projekt in Kiel durch einen wissenschaftlichen Beirat aus Direktorinnen und Direktoren der kooperierenden onkologischen, operativen und diagnostischen Kliniken und Zentren des UKSH in Kiel und Lübeck unter der Leitung von Prof. Dunst und Prof. Michael Synowitz.

UKSH – Klinik für Strahlentherapie

UKSH – Klinik für Neurochirurgie – Kiel

Für Rückfragen von Journalisten stehen zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Prof. Dr. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie
Tel.: 0431 500-26500, juergen.dunst@uksh.de

Prof. Dr. Michael Synowitz, Direktor der Klinik für Neurochirurgie
Tel.: 0431 500-23600, michael.synowitz@uksh.de

 

Quelle: uksh.de

Foto: uksh/Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage fand die offizielle Eröffnung des CyberKnife im kleinen Kreis statt (v.l.): Ulrich-Rüdiger Strege (Geschäftsführer Saphir); Dr. David Krug (OA Strahlentherapie); Masoud Divanifard (Geschäftsführung Saphir); Prof. Dr. Jens Scholz (Vorstandsvorsitzender UKSH); Prof. Dr. Jürgen Dunst (Direktor Strahlentherapie).