Männer (und Frauen) – achtet auf euch und eure Gesundheit! Über 4 Wochen ist die Aktion Movember nun alt, die Schlussphase ist eingeläutet und die Schnurrbärte sind weiter gewachsen. Weiterhin möchten wir mit der Teilnahme am Movember auf bestimmte Krebsarten hinweisen und damit zur Vorsorge aufrufen. Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern in Deutschland. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Je früher Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Prostatakarzinom – zwei Trümpfe in der Hand des Patienten
Die Klinik für Radiotherapie und Onkologie ist ein integrativer Bestandteil der multidisziplinären Behandlung männerspezifischer Tumoren aller Art. Im dynamischen Austausch mit der Klinik für Urologie trägt sie entscheidend zur Verbesserung der Behandlung vieler Erkrankungen aus dem Bereich der Männergesundheit bei. „In einer Zeit zunehmender Digitalisierung rückt die Männergesundheit nachhaltig in das Bewusstsein der männlichen Bevölkerung, nicht zuletzt aufgrund der enormen Fülle von leicht zugänglichen Informationen“, erklärt PD Dr. Nikolaos Tselis, Oberarzt der Klinik für Strahlentherapie. „Dieser Trend ist wünschenswert, jedoch muss die Qualität vieler dieser Informationen sehr kritisch hinterfragt werden. Insbesondere auf dem Gebiet des Prostatakarzinoms ist und bleibt die Beratung durch medizinische Experten das Maß der Dinge“. Die richtige Therapieentscheidung beim Vorliegen eines Prostatakarzinoms hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Wahl des optimalen Therapieverfahrens muss hierbei immer in einem ausführlichen Gespräch unter Berücksichtigung des individuellen Patientenwunsches und des Risikoprofils des vorliegenden Prostatakarzinoms erfolgen. Denn jeder Patient ist anders, und nicht jeder Prostatakrebs ist gleich!

Die optimale Therapie des Prostatakarzinoms ist eine individuelle Entscheidung zusammen mit dem Patienten
Patienten, welche einer aktiven Therapie bedürfen, da eine engmaschige fach-urologische Überwachung zu risikoreich erscheint, kann nach Diagnosestellung eine sichere und effektive Behandlung mittels Organ-erhaltender Strahlentherapie oder Operation angeboten werden. Die operative Entfernung des Prostatakrebses ist eine sehr bewährte Methode zu dessen lokaler Behandlung mit hervorragenden Ergebnissen. Als Operationsmethoden stehen hierbei die offen-chirurgische oder die minimalinvasive Entfernung der Prostata zur Verfügung. Bei beiden Techniken geht es um die vollständige Entfernung des Tumors sowie gleichzeitig um Schonung von Kontinenz und Potenz. „Der gleiche Ansatz gilt auch für die Behandlung des Prostatakarzinoms mittels Strahlentherapie: Abtötung des Tumors unter Erhalt der Kontinenz und Potenz, jedoch ohne Entfernung der Prostata. Die Strahlentherapie hat sich hierbei als isoeffektiv, sprich gleichwertig, zur Operation erwiesen“, erklärt PD Dr. Nikolaos Tselis.

Zu den strahlentherapeutischen Verfahren gehören die externe Bestrahlung, angepasst an die Tumorsituation und die Begleitumstände des Patienten, und die interne Bestrahlung, die sogenannte Brachytherapie. „Dabei sind die modernen Linearbeschleuniger heute technisch sehr versiert, so dass Nebenwirkungen nur noch selten vorkommen. Dies gelingt durch Hochpräzisionstechniken wie die bildgeführte und intensitätsmodulierte Radiotherapie. Die Behandlung mittels stark verkürzter Hochdosisbestrahlung in sehr wenigen Behandlungssitzungen (Hochdosisraten-Brachytherapie sowie Stereotaktische Köperstamm-Strahlentherapie) ist generell auch als primäre Behandlungsoption möglich. Beide Verfahren können jedoch nur sehr wenige Kliniken anbieten! Die Hochdosisraten-Brachytherapie als alleinige Behandlung oder in Kombination mit der externen Bestrahlung sowie die Behandlung mit dem Körperstamm-Strahlentherapie-System im Sinne einer „Radiochirurgie“ werden bei uns in Frankfurt für geeignete Patienten angeboten“, so der Oberarzt aus der Strahlentherapie.

Beratung an interdisziplinären Prostatakrebszentren
Welche Therapie für den Patienten auch immer am sinnvollsten ist – wichtig ist die ausführliche Beratung an interdisziplinären Prostatakrebszentren, die alle Behandlungen anbieten und in einer großen Zahl durchführen. Am Universitätsklinikum Frankfurt werden alle Prostatakarzinompatienten im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen vorgestellt. Hiernach kann durch die neutrale Bewertung der individuellen Situation die Empfehlung zur optimalen Therapiestrategie zusammen mit dem Patienten besprochen werden.

Über Saphir Radiochirurgie:
In Kooperation mit der Universitätsklinik Frankfurt führt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zusammen mit Saphir Radiochirurgie Deutschlands einzige klinische Studie zur radiochirurgischen Behandlung von Prostata Tumoren durch. Mehr Informationen zur HYPOSTAT Studie erhalten Sie hier: https://www.saphir-radiochirurgie.com/klinische-studien/prostata-studie/

Foto: FSV/v.l.n.r. Christian Sollich (FSV Frankfurt), Benedict Rose und Alexander Aschauer mit Dr. med. Robert Wolff vom Saphir Radiochirurgie Zentrum in Frankfurt

(Quelle: fsv-frankfurt.de)